1. Vorwort

Die wunderbaren Bilder der fraktalen Mandelbrotmenge wurden vom Physiker Benoît Mandelbrot entdeckt und sind die bekanntesten Botschafter der Chaostheorie, die eine Revolution der Physik bewirken kann. Trotzdem wird die Chaosphysik aber die klassische Physik wahrscheinlich "nur" um vieles ergänzen und nie wirklich verdrängen können, da die reduktionistische Sicht der klassischen Physik oft gute Näherungswerte für die wahrscheinlichsten Fälle zur Folge hat, wobei die Ergebnisse der chaosphysikalischen Rechnungen immer zu großteils unvorhersehbaren Ergebnissen führen. Herbert Pietschmann erklärt die "reduktionistischen" Grenzen der klassischen Naturwissenschaften, die jetzt die Chaostheorie zu überschreiten versucht, folgendermaßen:

"Die Isolierbarkeit der Phänomene verlangt, daß nur solche Vorgänge naturwissenschaftlich untersucht werden, bei denen die Einwirkung von außerhalb des Blickfeldes liegenden Vorgängen so klein ist, daß sie innerhalb der zugelassenen Meßfehler liegt."1

Um eine Erklärung der Bilder aus der Mandelbrotmenge zu ermöglichen, muß aber ihr Ursprung, die Chaostheorie selbst, von Grund auf erklärt werden: Das werde ich in den folgenden Kapiteln durchführen.


1 aus: Herbert Pietschmann, Weltbilder und Wissenschaft, 1982

[Inhalt] [2. Die Chaostheorie]


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